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Was tun bei einem Sterbefall?

Ein interaktiver Leitfaden für Hinterbliebene in einer schweren Zeit.

Unmittelbare Schritte: Die ersten Stunden

Die ersten Stunden nach einem Todesfall sind emotional und fordernd. Dennoch müssen einige unaufschiebbare Dinge geregelt werden. Dieser Abschnitt führt Sie durch die wichtigsten ersten Schritte, je nachdem, wo der Tod eingetreten ist. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche, und holen Sie sich Unterstützung von nahestehenden Personen.

1. Ärztliche Benachrichtigung (gesetzliche Pflicht): Rufen Sie sofort einen Arzt, um den Tod offiziell feststellen zu lassen (Totenbeschau).

  • Hausarzt: Ihre erste Anlaufstelle.
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Nachts oder am Wochenende unter 116 117.
  • Notruf: In unsicheren Situationen 112.

Der Arzt stellt die Todesbescheinigung (Totenschein) aus. Dieses Dokument ist die Grundlage für alle weiteren Schritte. Beachten Sie, dass für den Hausbesuch Kosten anfallen können.

Hier kümmert sich die Einrichtung um die ersten Schritte. Das Personal informiert den zuständigen Arzt, der die Todesbescheinigung ausstellt. Sie als Angehörige werden von der Verwaltung benachrichtigt und müssen keinen Arzt rufen. Ihr erster Ansprechpartner ist das Personal vor Ort.

1. Nahe Angehörige informieren:

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit. Informieren Sie dann den engsten Familien- und Freundeskreis. Bitten Sie ggf. jemanden, Ihnen bei weiteren Benachrichtigungen zu helfen.

2. Bestattungsunternehmen kontaktieren:

Der Bestatter ist Ihr zentraler Ansprechpartner. Er organisiert die Überführung und unterstützt Sie bei allen weiteren Formalitäten. Sie haben die freie Wahl des Bestatters, sofern kein Vorsorgevertrag besteht.

3. Wichtige Dokumente suchen:

Suchen Sie zeitnah nach folgenden Unterlagen, da sie Wünsche des Verstorbenen enthalten können:

  • Organspendeausweis: Dem Arzt sofort vorlegen!
  • Bestattungsverfügung oder -vorsorgevertrag: Enthält Wünsche zur Bestattung.
  • Persönliche Dokumente: Personalausweis und Geburtsurkunde für die spätere Beantragung der Sterbeurkunde bereitlegen.

Die Bestattung planen

Die Organisation der Bestattung ist eine zentrale Aufgabe. Dieser Abschnitt hilft Ihnen, die richtige Bestattungsart zu wählen und die damit verbundenen Kosten zu verstehen. Die Wahl ist sehr persönlich und sollte die Wünsche des Verstorbenen, aber auch Ihre eigenen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten berücksichtigen.

Vergleich der Bestattungsarten

Kostenaufschlüsselung (Durchschnittswerte)

Wählen Sie oben eine Bestattungsart, um die typische Kostenverteilung zu sehen.

Bürokratie und Verträge

Nach der Bestattung folgt die oft mühsame administrative Abwicklung. Erben treten rechtlich in alle Verträge des Verstorbenen ein, daher müssen diese aktiv gekündigt werden. Diese interaktive Checkliste hilft Ihnen, den Überblick zu behalten. Ihr Fortschritt wird automatisch im Browser gespeichert.

Nachlass und Erbe

Die Regelung des Nachlasses ist ein komplexer rechtlicher Prozess. Es ist entscheidend zu wissen, ob ein Testament vorliegt oder die gesetzliche Erbfolge greift. Dieser Abschnitt erklärt die Grundlagen und warnt vor wichtigen Fallstricken.

Jedes gefundene Testament muss unverzüglich beim Nachlassgericht (Amtsgericht am letzten Wohnsitz) abgeliefert werden. Ein notarielles Testament ersetzt meist den teuren Erbschein.

Ohne Testament regelt das Gesetz, wer erbt. Die Verwandten werden in Ordnungen eingeteilt:

1. Ordnung: Kinder und Enkel.
2. Ordnung: Eltern und Geschwister (erben nur, wenn keine Erben 1. Ordnung da sind).
3. Ordnung: Großeltern, Onkel, Tanten.
Ehegatte: Hat ein eigenes Erbrecht. Neben Kindern erbt er in der Regel die Hälfte.

Achtung: 6-Wochen-Frist!

Sie erben nicht nur Vermögen, sondern auch Schulden. Bei Anzeichen einer Überschuldung können Sie die Erbschaft ausschlagen. Dafür haben Sie nur sechs Wochen Zeit, nachdem Sie vom Erbfall erfahren haben. Die Erklärung erfolgt beim Nachlassgericht oder einem Notar. Versäumen Sie diese Frist, gilt das Erbe (inklusive Schulden) als angenommen! Die Beantragung eines Erbscheins gilt ebenfalls als Annahme der Erbschaft.

Unterstützung und Trauerbewältigung

Neben allen organisatorischen Aufgaben ist die Bewältigung der eigenen Trauer die größte Herausforderung. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich in dieser Zeit Hilfe zu suchen. In Deutschland gibt es viele kostenfreie und professionelle Angebote, die Sie auf Ihrem individuellen Weg unterstützen können.

Telefonische Soforthilfe

Rund um die Uhr, anonym und kostenfrei.

Telefonseelsorge:
0800/111 0 111
0800/111 0 222

Persönlicher Austausch

Trauergruppen oder Trauercafes bieten einen geschützten Raum zum Austausch mit anderen Betroffenen. Ihr Bestatter oder lokale karitative Einrichtungen können Kontakte vermitteln.

Professionelle Trauerbegleitung

Qualifizierte Trauerbegleiter bieten professionelle Einzelgespräche an. Adressen vermittelt z.B. der Bundesverband Trauerbegleitung e.V.

Spezialisierte Angebote

Es gibt spezielle Hilfsangebote z.B. für verwaiste Eltern, junge Witwen/Witwer oder trauernde Kinder und Jugendliche.

Online-Beratung

Organisationen wie Caritas oder Malteser bieten flexible Online-Beratungen per E-Mail oder Chat an.

Vorsorge treffen: Die Liebsten entlasten

Die Auseinandersetzung mit dem Tod macht deutlich, wie wertvoll vorausschauende Planung ist. Vorsorge zu treffen, ist ein Akt der Fürsorge, der Ihren Angehörigen in einer ohnehin schweren Zeit enorme emotionale, finanzielle und organisatorische Lasten abnimmt.

Ein klar formuliertes Testament stellt sicher, dass Ihr Wille umgesetzt wird und kann Streit unter Erben vermeiden. Ein notarielles Testament erspart den Erben oft den aufwändigen und teuren Erbschein.

  • Bestattungsverfügung: Ein formloses Schreiben, das Ihre Wünsche für die Bestattung festhält.
  • Bestattungsvorsorgevertrag: Ein Vertrag mit einem Bestatter, bei dem alle Details und Kosten vorab geregelt und bezahlt werden.
  • Sterbegeldversicherung: Eine Versicherung, die im Todesfall eine festgelegte Summe für die Bestattungskosten auszahlt.

Das wohl hilfreichste Instrument. Sammeln Sie alle wichtigen Dokumente und Informationen an einem Ort. Informieren Sie eine Vertrauensperson über den Aufbewahrungsort.

Checkliste für den Ordner:

  • Persönliche Dokumente (Geburts-/Heiratsurkunde etc.)
  • Testament, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung
  • Übersicht über Konten, Depots, Versicherungen
  • Liste aller laufenden Verträge und Mitgliedschaften
  • Eigentumsnachweise (Grundbuch, Fahrzeugbrief)
  • Liste mit Online-Konten und Zugangsdaten (sicher verwahren!)
  • Wichtige Kontakte (Anwalt, Steuerberater)

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Dieser Leitfaden dient nur zu Informationszwecken und stellt keine Rechts- oder Finanzberatung dar. Bitte konsultieren Sie für verbindliche Auskünfte einen qualifizierten Anwalt oder Berater.



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